Migration: Experten warnen – Grenzstopps sind Irrweg

Dieses Video wurde am 19. Mai 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Deutschland weist an seinen Grenzen Asylsuchende zurück, ein Schritt, der laut Experten falsch ist. Der neue Report Globale Flucht 2025 warnt vor nationalen Alleingängen und fordert europäische Lösungen.

Der aktuelle „Report Globale Flucht 2025“ übt deutliche Kritik an der deutschen Asylpolitik. Experten sehen nationale Alleingänge, wie sie derzeit an den Grenzen praktiziert werden, als Irrweg. Diese Maßnahmen führen ihren Studien zufolge nicht zu einer nachhaltigen Reduzierung der Migrationszahlen. Stattdessen fördern sie die Schleuserkriminalität, da sich kriminelle Strukturen schnell anpassen und oft neue, gefährlichere Fluchtrouten entstehen, sobald bestehende geschlossen werden.

Experten sind sich einig: Echte Lösungen erfordern mehr als nur Symbolpolitik. Was es braucht, ist ein gestaffeltes System basierend auf wissenschaftlicher Evidenz.

Ein zentraler Streitpunkt ist die Frage der Überforderung von Kommunen. Während Politiker wie Friedrich Merz von einer generellen Überforderung der Gesellschaft durch ungesteuerte Migration sprechen, differenziert die Wissenschaft. Laut Professorin Petra Bendel zeigen Studien: Nicht alle Kommunen waren gleichermaßen überfordert. Mit sinkenden Zahlen gehen die Belastungen in vielen Kommunen bereits zurück, und Kapazitäten werden wieder abgebaut. Die Situation ist komplexer als pauschale Behauptungen suggerieren.

Als Ausweg aus der aktuellen Situation plädieren die Experten für ein mehrstufiges System. Es beginnt mit internationaler Kooperation mit Herkunfts- und Transitländern sowie Organisationen, basierend auf rechtlichen Konventionen. Darauf folgt die europäische Solidarität und enge Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten. National bedarf es der verlässlichen Unterstützung der Kommunen bei der Integration. Rein symbolische Maßnahmen ohne wissenschaftliche Grundlage werden als kontraproduktiv erachtet.