AfD-Jugend: Eskalation bei Gründung in Gießen

Dieses Video wurde am 30. November 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Die Gründung der neuen AfD-Jugendorganisation Generation Deutschland in Gießen wurde von massiven Protesten begleitet. Es kam zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei. Die AfD spricht von bürgerkriegsähnlichen Zuständen.

Die AfD gründete in Gießen unter Protesten ihre neue Jugendorganisation Generation Deutschland. Rund 800 Teilnehmer verabschiedeten Regeln, die eine enge Anbindung an die Partei festlegen. Zum Vorsitzenden wurde der brandenburgische Abgeordnete Jean-Pascal Hohm gewählt, der dem rechten AfD-Flügel zugerechnet wird. Viele Teilnehmer kamen wegen Blockaden zunächst nicht durch. Hohm erhielt bei der Wahl 90 % der Stimmen.

Hohm wird vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft. Die AfD wies diese Einschätzung zurück und sieht den Verfassungsschutz als politisch instrumentalisiert. Der Gründungskongress begann mit mehr als zwei Stunden Verspätung, da viele Teilnehmer im Stau standen. Gegendemonstranten blockierten Zufahrtsstraßen und klebten sich teilweise auf dem Asphalt fest. Es kam zu Handgreiflichkeiten.

Die AfD will mit der neuen Jugendorganisation, der Generation Deutschland, mehr Kontrolle ausüben und erwartet, dass diese sich in den Dienst der Partei stellt. Dies soll auch vor einem spontanen Verbot schützen.

Die Polizei setzte Wasserwerfer gegen rund 2000 Demonstranten ein, die eine Bundesstraße blockierten. Es gab gewalttätige Übergriffe auf die Polizei, darunter Flaschen- und Steinwürfe. Die AfD-Spitze, allen voran AfD-Chef Chrupalla, instrumentalisierte die Vorgänge und sprach von bürgerkriegsähnlichen Zuständen auf den Straßen von Gießen. Alice Weidel forderte zur Deeskalation auf.

Rund 6000 Polizisten aus 14 Bundesländern waren im Einsatz, um Zusammenstöße zu verhindern. Es war einer der größten Polizeieinsätze in der hessischen Geschichte. Die neue Organisation tritt die Nachfolge der Jungen Alternative an, die sich im Frühjahr auflöste, nachdem die AfD sich von ihr distanzierte. Die JA wurde vom Verfassungsschutz als erwiesen rechtsextremistisch eingestuft.