Konjunktur unter Druck: Strohfeuer oder nachhaltige Wende?

Dieses Video wurde am 21. November 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Die deutsche Wirtschaft erlebt einen überraschenden Dämpfer. Trotz geplanter Milliardeninvestitionen der Bundesregierung bleibt die Stimmung verhalten. Experten sehen einen möglichen Strohfeuereffekt, doch Risiken bleiben bestehen. Die Börsen zeigen sich nervös.

Der HCOB Einkaufsmanagerindex signalisiert zwar noch Wachstum, fiel aber deutlich stärker als erwartet. Auftragseingänge, insbesondere aus dem Ausland, sind stark eingebrochen. Unternehmen bauen ihre Lagerbestände und Beschäftigung ab, was auf eine weiterhin geringe Nachfrage hindeutet. Die Politik trägt ebenfalls zur gedämpften Stimmung bei, da Reformen bisher nicht den erhofften Aufschwung brachten. Viele Unternehmen zögern daher, ihre Investitionen auszuweiten.

Die Politik sollte sich auf strukturelle Reformen konzentrieren, um Investitionen zu fördern und das Vertrauen der Unternehmen zurückzugewinnen. Nur so kann eine nachhaltige Wende gelingen.

Für die kommenden Monate erwartet man eine Beschleunigung des Wachstums durch staatliche Ausgaben. Allerdings besteht das Risiko, dass bürokratische Hürden und Kapazitätsengpässe die Investitionstätigkeit bremsen. Zudem könnte ein Einbruch am US-amerikanischen Aktienmarkt negative Auswirkungen auf Deutschland haben. Der DAX kämpft indes mit der Marke von 23.000 Punkten, beeinflusst von US-Arbeitsmarktdaten und Zinssorgen.

Die Euphorie um künstliche Intelligenz (KI) lässt nach, da Zweifel an der Monetarisierung der Investitionen aufkommen. NVIDIA, als wichtiger Chip-Hersteller, profitiert zwar von der hohen Nachfrage, doch die Frage ist, ob sich die KI-Investitionen für alle Unternehmen rechnen. Anleger positionieren sich vorsichtiger und bevorzugen etablierte Unternehmen. Die US-Notenbank dürfte angesichts der unsicheren Datengrundlage vorerst keine Zinssenkungen vornehmen.

Der DAX kämpft mit der Marke von 23.000 Punkten, da Zweifel an KI-Investitionen wachsen und US-Investoren Gewinne aus Europa abziehen. Siemens Energy verliert, während Rüstungsaktien unter Friedenshoffnungen leiden. Der Bitcoin-Ausverkauf setzt sich fort, beeinflusst von KI-Zweifeln und Zinssorgen. Insgesamt bleibt die Marktlage angespannt und von Unsicherheiten geprägt.