Dieses Video wurde am 20. November 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Ein erster Schritt im Kampf gegen Gewalt an Frauen: Das Kabinett beschließt die elektronische Fußfessel. Doch Kritiker fordern mehr Schutzmaßnahmen, da die Zahlen alarmierend sind und Femizide zunehmen.
Fast täglich stirbt in Deutschland eine Frau durch häusliche Gewalt. Um dies zu verhindern, sollen Familiengerichte in Hochrisikofällen die elektronische Fußfessel für Gewalttäter anordnen können. Zunächst ist dies auf maximal sechs Monate begrenzt. Bei Annäherung an eine Sicherheitszone wird der Täter von der Polizei kontaktiert und aufgefordert, sich zurückzuziehen. Auch Frauen können ein Gerät tragen, um vor gewalttätigen Ex-Partnern gewarnt zu werden. Die Gewalt gegen Frauen nimmt jedoch weiter zu, und die Dunkelziffer liegt hoch.
Die Fußfessel allein verhindert keine Femizide. Es braucht ein umfassendes Schutzkonzept mit besser geschulter Justiz und mehr Frauenhausplätzen, um Frauen besser zu schützen.
Der Deutsche Frauenrat betont, dass die Fußfessel allein keine Femizide verhindern könne. Es brauche ein umfassendes Schutzkonzept, das Justiz und Polizeibehörden besser schult, um Hochrisikofälle zu erkennen und die Fußfessel anzuordnen. Gefordert werden auch der Ausbau von Frauenhäusern und Beratungsstellen, damit Frauen in ihrer Nähe Hilfe finden können, sowie eine bessere Täterarbeit in Deutschland. Viele Betroffene zeigen Gewalt aus Scham oder Angst um ihre Kinder nicht an.
Schauspielerin Natalia Wörner fordert mehr gesellschaftliche Aufmerksamkeit und ein umfassendes Konzept nach spanischem Vorbild, das von der Politik getragen wird und ein gesamtgesellschaftliches Bewusstsein schafft. Nur so könne dem Thema die nötige Ernsthaftigkeit verliehen werden, um Frauenleben zu retten. Immerhin soll auch die Präventionsarbeit ausgebaut werden. Familiengerichte sollen Gewalttäter zur Teilnahme an Antigewalttrainings verpflichten können.




