Wahlrecht für Ausländer: Berliner Linke fordert Reform!

Dieses Video wurde am 17. November 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Die Berliner Linke plädiert für ein Wahlrecht für alle in Berlin lebenden Ausländer. Spitzenkandidatin Elif Erreib sieht dies als eine Frage der demokratischen Selbstverständlichkeit. Doch was sagen die Berliner zu dieser umstrittenen Forderung?

Elif Erreib, frisch gewählte Spitzenkandidatin der Berliner Linken für die Abgeordnetenhauswahlen, setzt sich für die Einführung des Wahlrechts für alle Einwohner Berlins ein, unabhängig von ihrer Staatsbürgerschaft. Sie argumentiert, dass es ein grundlegendes Recht sein sollte, auch ohne deutschen Pass an Wahlen teilnehmen zu können. Aktuell dürfen an den Bundestagswahlen nur Deutsche ab 18 Jahren teilnehmen, während für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus das Wahlrecht auf Berliner ab 16 Jahren beschränkt ist. Die breite gesellschaftliche Debatte über diese Frage wird nun durch ihren Vorstoß neu entfacht.

Wer hier lebt und Verantwortung übernimmt, sollte auch wählen dürfen. Ein Wahlrecht nur für Geflüchtete, die bald zurückkehren, ist jedoch keine Option. Es ist wichtig, dass die Integration gefördert wird.

Die Meinungen der Bürger zu diesem Thema sind geteilt. Einige betonen, dass das Wahlrecht ein hohes Gut sei, das nicht leichtfertig vergeben werden dürfe. Andere sind der Ansicht, dass Ausländer, die seit langer Zeit in Deutschland leben und hier ihre Heimat gefunden haben, ein Mitspracherecht haben sollten. Wieder andere argumentieren, dass das Wahlrecht an die Staatsbürgerschaft gebunden sein sollte, da diese auch Pflichten mit sich bringe. Die unterschiedlichen Perspektiven spiegeln die Komplexität der Thematik wider.

Einige Stimmen fordern eine differenzierte Betrachtung, abhängig von der Aufenthaltsdauer und dem Grad der Integration. So wird argumentiert, dass Ausländer bei kommunalen Belangen mitbestimmen sollten, während für größere politische Ebenen die Staatsbürgerschaft wichtig sei. Bedenken werden geäußert, dass Menschen mit unsicherem Aufenthaltsstatus oder kurzer Verweildauer möglicherweise nicht ausreichend mit der deutschen Politik vertraut seien, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Der Diskurs zeigt, dass die Frage nach dem Wahlrecht für Ausländer viele Facetten hat und sorgfältig abgewogen werden muss.

Ein Vergleich mit anderen Ländern, wie den USA, verdeutlicht die unterschiedlichen Herangehensweisen an das Wahlrecht. Erfahrungen im Ausland, wie der zeitweise Aufenthalt in den USA, zeigen, dass das Wahlrecht nicht selbstverständlich ist. Gleichzeitig wird der Wunsch geäußert, auch ohne Staatsbürgerschaft politisch mitwirken zu können, insbesondere wenn die dauerhafte Bleibe noch ungewiss ist. Die Debatte um das Wahlrecht für Ausländer in Berlin spiegelt somit eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit den Prinzipien von Demokratie und Integration wider.