Finnland: Atomkraft macht unabhängig

Dieses Video wurde am 13. November 2025 von DW Deutsch auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Finnland setzt auf Atomkraft, um sich von russischer Energie zu lösen. Das neue AKW Olkiluoto 3 deckt bereits einen значительный Teil des Strombedarfs. Doch der Bau war teuer und langwierig.

Das finnische Atomkraftwerk Olkiluoto 3 ist eines der größten der Welt und wurde 2023 in Betrieb genommen. Zusammen mit den anderen AKWs deckt es rund 38% des finnischen Strombedarfs. Das sind 10% mehr als noch vor drei Jahren. Kernenergie ist beliebt, weil sie für Energiesicherheit steht und zuverlässigen Strom rund um die Uhr liefert. Viele Länder interessieren sich für Finnlands Erfahrungen damit. Der Nachteil: Die Baukosten beliefen sich auf 11 Milliarden Euro, deutlich mehr als geplant.

Finnland setzt auf Atomkraft, um unabhängiger von Energieimporten zu werden. Trotz hoher Baukosten und Uranimporten aus Russland sieht das Land eine Zukunft mit Atomenergie. Energiesicherheit ist das Ziel.

Der Bau von Olkiluoto 3 dauerte 18 statt vier Jahre. Wegen der hohen Ausgaben verzichtete der Betreiber auf den Bau eines weiteren Reaktors. Die Verbraucher profitieren nun von niedrigeren Strompreisen. Finnland ist unabhängiger von russischen Energieimporten geworden. Vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Jahr 2022 wurde die Hälfte des Energiebedarfs mit russischen Importen gedeckt. Jetzt ist es fast nichts mehr. Allerdings importiert Finnland weiterhin Uran aus Russland.

Das finnische Energieunternehmen Fortum hat versucht, russische Uranlieferungen zu ersetzen, bisher jedoch ohne Erfolg. Der Bau von Atomkraftwerken ist heutzutage aufgrund hoher Sicherheitsstandards sehr teuer. Finnland setzt auch auf Alternativen wie Biokraftstoffe und Windenergie, um die Energiesicherheit zu erhöhen. Onshore-Windparks machen nun 24% der Stromproduktion aus, im Vergleich zu 14% im Jahr 2022. Trotzdem glaubt der Betreiber an eine Zukunft mit Atomkraft.

Finnland plant die Eröffnung einer Endlagerstätte für Atommüll, an der seit Jahrzehnten gearbeitet wird. Ein Tunnelsystem 400 Meter unter der Erde soll die Abfälle dauerhaft lagern. Diese Art der Lagerung kann von anderen Ländern übernommen werden. Die finnische Regierung hält am Bau neuer Atomkraftwerke fest, plant aber auch, die Stromerzeugung aus Windkraft bis 2030 zu verdoppeln. Erneuerbare Energien bleiben die wichtigste Stromquelle im Land.