Dieses Video wurde am 10. November 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
In Kiel sorgt ein gemeinsamer Antrag von Grünen und AfD für heftige Kritik. Die Brandmauer scheint gefallen. Nun droht ein Koalitionsstreit.
Die Grünen in Kiel stehen in der Kritik, weil ein Antrag im Stadtparlament, der ein Straßenbauprojekt betrifft, auch mit den Stimmen der AfD beschlossen wurde. Die Landeschefin der Grünen, Anke Erdmann, bezeichnete dies als schweren Fehler. Sie betonte, dass sich so etwas nicht wiederholen dürfe. Die Grünen hätten das Verfahren abbrechen müssen, sobald die entscheidende Rolle der AfD deutlich wurde. Die Antragstellerin Janine Blödorn beteuerte, sie habe niemals mit der Zustimmung der AfD gerechnet.
CDU und SPD werfen der Ökopartei nun vor, eine rote Linie überschritten zu haben. Enrico Toker, Vizechef der SPD Kiel, kritisiert den Vorfall scharf. Er betont, dass für die SPD keine Zusammenarbeit mit der AfD in Frage komme und dies eine unüberwindbare Brandmauer darstelle. Toker argumentiert, dass die inhaltlichen Differenzen zu groß seien und eine Zusammenarbeit mit der AfD undenkbar wäre, da man deren Ideologien nicht teile.
Die SPD Kiel betont, dass die Brandmauer zur AfD steht. Eine Zusammenarbeit ist ausgeschlossen, da man deren Ideologien nicht teilt. Dies sei ein Tabubruch.
Toker räumt ein, dass pragmatische Entscheidungen möglich sein müssen, betont aber, dass es im konkreten Fall bereits eine fraktionsübergreifende Einigung im Bauausschuss gegeben habe. Diese sei jedoch durch Lobbyarbeit innerhalb der Grünen aufgebrochen worden. Er kritisiert, dass die Grünen eine klare Vereinbarung in der Kooperation nicht eingehalten hätten. Obwohl die SPD eine Mehrheit für den Antrag hatte, sei es aufgrund des Verhaltens der Grünen zu keiner Einigung mehr gekommen.
Auf die Frage, ob die SPD eine Mitverantwortung trage, räumt Toker diese ein. Er verweist jedoch auf die klare Kooperationsvereinbarung, die bei Uneinigkeit eine Vertagung vorsieht. Trotzdem hätten die Grünen die Abstimmung zugelassen, was das Hauptproblem darstelle. Toker betont, dass die SPD auch in Zukunft an der Brandmauer zur AfD festhalten werde und es demokratische Mehrheiten gebe, ohne auf die AfD angewiesen zu sein. Er plädiert für eine vernünftige Politik ohne persönliche Erklärungen.




