Magdeburg: Prozess um tödlichen Weihnachtsmarkt-Anschlag

Dieses Video wurde am 9. November 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Der Prozess um den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg beginnt. Die Tat, bei der sechs Menschen starben, darunter ein Kind, hat die Stadt tief erschüttert. Nun soll der Täter zur Rechenschaft gezogen werden.

Der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg, bei dem sechs Menschen getötet und 300 verletzt wurden, war einer der folgenschwersten der deutschen Geschichte. Der Prozess soll nun klären, was den Täter zu dieser grausamen Tat getrieben hat. Der Attentäter, Taleb A., äußerte sich zuvor in sozialen Netzwerken mit wirren und teils radikalen Ansichten.

Taleb A., ein aus Saudi-Arabien stammender Psychiater, radikalisierte sich zunehmend. Er glaubte, deutsche Behörden würden saudische Flüchtlinge töten wollen und verlor mehrere Prozesse gegen einen Kölner Flüchtlingsverein. Seine Briefe an die Redaktion zeigten keine Reue, sondern eine Rechtfertigung seiner Tat. Er sah sich als großer Politiker missverstanden und verlor sich in Verschwörungstheorien.

In einem Brief an die Generalstaatsanwaltschaft äußerte Taleb A., er würde den Anschlag bei Zeitreise-Möglichkeit wiederholen und es sei richtig, Deutsche abzuschlachten.

Obwohl Taleb A. in einer psychiatrischen Klinik arbeitete und Drohungen aussprach, wurden seine Äußerungen in den sozialen Medien von den Behörden nicht als unmittelbare Anschlagsdrohung gewertet. Es gibt unterschiedliche Bewertungen, ob es sich um einen Terrorakt oder eine Amokfahrt handelte. Die Bundesanwaltschaft geht von einer Amokfahrt aus persönlicher Frustration aus, während andere Gutachten ihn als Terroristen einstufen.

Die Klinik, in der Taleb A. arbeitete, hat die Umstände seiner Anstellung aufgearbeitet. Es gab Hinweise darauf, dass er als Arzt nicht geeignet war und ständig Drohungen aussprach. Die Frage bleibt, wie ein Mann mit solch extremistischem Gedankengut in einer solchen Position arbeiten konnte und warum die Behörden nicht früher eingeschritten sind.