Dieses Video wurde am 8. November 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
In Deutschland ist die Kinderarmut ein wachsendes Problem. Jeder vierte Minderjährige ist auf staatliche Sozialleistungen angewiesen. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.
Laut einer Anfrage der Welt am Sonntag beziehen rund ein Viertel der Minderjährigen in Deutschland ihren Lebensunterhalt ganz oder teilweise durch Transferleistungen wie Bürgergeld.
Der Wirtschaftswissenschaftler Bernt Raffe Hüchschen betont, dass die Armutsdebatte sich vor allem auf Kinder und niedrig verdienende Familien konzentrieren müsse, da diese unverhältnismäßig stark betroffen sind. Das Armutsrisiko bei Kindern sei drei- bis viermal höher als bei älteren Menschen.
Kindesarmut ist nicht das Problem der Kinder, sondern der Eltern. Um dem entgegenzuwirken, muss der Staat fördern und fordern, um Eigenverantwortung zu stärken.
Hüchschen sieht die Hauptursachen in alleinstehenden Müttern mit Kindern und niedrig verdienenden Familien mit mehreren Kindern. Bei Alleinerziehenden sei es wichtig, durch Kitas die Förderung zu gewährleisten, aber auch eine vollständige, nicht nur Teilzeitbeschäftigung einzufordern. Bei Familien mit niedrigem Einkommen müsse man wissen, dass sie auf Aufstockung angewiesen sind und die Gemeinschaft hier in der Pflicht steht.
Langfristig könne diese Armutsspirale zu prekären Situationen führen. Die Risiken sind Kriminalität, Drogenabhängigkeit und die Passivierung großer Teile der Bevölkerung, wenn diese Kinder erwachsen sind. Es ist daher entscheidend, frühzeitig zu intervenieren und nachhaltige Lösungen zu schaffen, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Nur so kann man einer weiteren Verschärfung der gesellschaftlichen Probleme entgegenwirken und eine positive Zukunft für die betroffenen Kinder gestalten.




