Kaffeekrieg in Berlin: Angriff auf günstige Preise?

Dieses Video wurde am 31. Oktober 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Die Berliner Kaffeekette Labcoffee wurde Ziel von Attacken. Linksradikale Bekennerschreiben deuten auf weitere Aktionen hin. Doch was steckt hinter der Wut auf günstigen Kaffee?

In der Nacht zum Freitag wurden mehrere Filialen der Berliner Kaffeekette Labcoffee mit Farbe beschmiert. Auf einer linksradikalen Plattform tauchten Bekennerschreiben auf, in denen weitere Angriffe angedeutet werden. Leo Günsberg von Gründerszene äußert sich zu den Vorfällen: Warum triggert eine Kaffeemarke, die günstigen Kaffee anbietet, derart viele Menschen? Es handle sich schließlich nur um ein durchschnittliches Produkt.

Der günstige Preis von 1,50 Euro für einen Espresso und 2,50 Euro für einen Cappuccino scheint viele zu provozieren. Es kam zu Schmierereien und Boykottaufrufen. Die Täterhintergründe sind noch unklar, aber die Debatte um Labcoffee geht über den reinen Kaffeekonsum hinaus. Der blaue Becher von Labcoffee wird für viele zum Symbol der eiskalten Marktwirtschaft.

Labcoffee wird als Symbol der eiskalten Marktwirtschaft gesehen, das kleine Cafés verdrängt. Die Gründer sind gesprächsbereit, jedoch ist die Kritik an Investorenfinanzierung schwach. Freie Marktwirtschaft!

In den Bekennerschreiben wurden weitere Angriffe angekündigt, jedoch handelte es sich bisher lediglich um Schmierereien. Diese erzeugten zwar Aufmerksamkeit für Labcoffee, stellen aber keine körperliche Gewalt dar. Die Gründer von Labcoffee sind bereit, mit den Kritikern zu sprechen, um die Hintergründe der Ablehnung zu verstehen. Hauptkritikpunkt ist die angebliche Verdrängung kleiner Kaffeeläden.

Günsberg betont, dass günstige Angebote die Existenz von romantischen Cafés nicht bedrohen. Beide Konzepte könnten nebeneinander existieren, ähnlich wie McDonald’s und Michelin-Restaurants. Die Gründer von Labcoffee wollten ursprünglich einen Bankkredit, wandten sich dann aber an Investoren. Die Kritik daran sei unberechtigt, da dies dem üblichen Startup-Prozess entspreche.