Nürnbergs Abwasser lüftet Corona-Geheimnisse!

Dieses Video wurde am 31. Oktober 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Das Nürnberger Klärwerk analysiert Abwasser, um das Infektionsgeschehen zu überwachen. Abwassermonitoring liefert wichtige Daten über die Verbreitung von Viren und soll helfen, frühzeitig auf neue Erreger zu reagieren.

Im Nürnberger Klärwerk werden Abwasserproben automatisch entnommen und analysiert, um die Ausscheidungen der Stadtbewohner zu untersuchen. Diese Proben werden zweimal wöchentlich an das Landesamt für Gesundheit gesendet, um einen Überblick über das Infektionsgeschehen in Bayern zu erhalten. Das System ermöglicht es, den Infektionsdruck von SARS-CoV-2 und Influenza zu überwachen und auf einem Dashboard darzustellen. Die gewonnenen Erkenntnisse sind entscheidend für das Verständnis der aktuellen Gesundheitslage.

Das Abwassermonitoring ist ein unverzichtbares Werkzeug zur frühzeitigen Erkennung von Infektionstrends und ermöglicht es den Behörden, schnell und gezielt zu reagieren. Es bietet eine präzise Datengrundlage.

Die Zahl der Corona-Infektionen in Bayern hat zugenommen, während eine Grippewelle erst nach Weihnachten erwartet wird. Das Abwassermonitoring, eingeführt während der Corona-Pandemie, soll beibehalten werden. Es ermöglicht eine schnellere Reaktion auf Trends und eine örtliche Eingrenzung von Infektionen. Behörden können anhand der Ergebnisse Empfehlungen für Infektionsschutzmaßnahmen herausgeben. Zukünftig könnten auch neue Erreger durch Abwasseruntersuchungen überwacht werden.

Infektionsexperte Professor Christoph Spinner äußert sich zu den hohen Coronazahlen in Bayern. Herbst und Winter bringen typischerweise eine Zunahme von Erkältungsviren mit sich, darunter auch SARS-CoV-2. Es zirkulieren zwar viele Atemwegsinfektionen, aber weniger als im Vorjahr. Bezüglich der neuen Corona-Variante namens „Frankenstein“ gibt Spinner Entwarnung: Die Verläufe sind nicht schwerer als bei vorherigen Varianten. Derzeit werden keine schweren Atemwegsinfektionen beobachtet, aber Einzelfälle verlaufen schwer.

Professor Spinner empfiehlt eine saisonale Covid-19 Boosterimpfung, idealerweise in Kombination mit einer Influenzaimpfung, insbesondere für Menschen über 60 und chronisch Kranke. Eine jährliche Auffrischungsimpfung wird dringend empfohlen, um sich vor schweren Verläufen zu schützen. Trotz der erfreulicherweise niedrigen Anzahl an schweren Atemwegsinfektionen, gibt es Einzelfälle mit schwerem Verlauf. Es lohnt sich, sich vor diesen Verläufen zu schützen.