Dieses Video wurde am 29. Oktober 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Die Zunahme von Drohnen-Sichtungen an Flughäfen wirft Fragen auf. Steckt Russland dahinter und welches Ziel verfolgt der Kreml? Eike Franke, Verteidigungsexpertin, gibt im Interview Antworten und fordert konsequente Maßnahmen zum Schutz kritischer Infrastruktur. Die Hybride Kriegsführung ist real.
Die wiederholten Drohnen-Vorfälle an Flughäfen, wie in München, legen den Betrieb lahm. Die Identifizierung der Urheber gestaltet sich schwierig, da die Drohnen oft nicht geborgen werden können. Russland als Verantwortlicher ist mehr als nur eine Vermutung. Die Häufung der Vorfälle und die Professionalität der Drohnen deuten auf staatliche Akteure hin. Es gibt Sicherheitsinformationen, die solche Aktivitäten Russlands nahelegen. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es jedoch nicht. Es gibt auch Fälle von Hobbypiloten, die nichts mit Russland zu tun haben.
Ziel der Drohnenangriffe ist Erkenntnisgewinn und die Schürung von Unsicherheit. Jeder, der am Flughafen sitzt und von Flugausfällen hört, erlebt Angst und wirtschaftlichen Schaden. Das kratzt an unserem Sicherheitsgefühl.
Die Politik muss handeln, um das Sicherheitsgefühl wiederherzustellen. Drohnen über Flughäfen und kritischer Infrastruktur müssen vom Himmel geholt werden können. Es ist egal, ob sie von russischen Agenten oder Privatpersonen gesteuert werden. Die Politik muss das relevante Equipment bereitstellen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Drohnen zu stören oder abzufangen. Das Abschießen sollte das letzte Mittel sein. Ebenso wichtig ist die Klärung der Zuständigkeiten, damit im Ernstfall schnell gehandelt werden kann. Es braucht eine klare Rechtslage.
Die Drohnenangriffe sind Teil der hybriden Kriegsführung Russlands. Dazu gehören auch Cyberattacken, Sabotage kritischer Infrastruktur und Desinformationskampagnen. Auf diese Bedrohungen muss reagiert werden. Die EU und die NATO können auf europäischer Ebene zusammenarbeiten, insbesondere bei der Koordination und dem Informationsaustausch. Die Reaktion vor Ort liegt jedoch primär bei den Polizeien. An der Ostflanke der NATO sind NATO und EU gefragt, um militärische Drohnen aus Russland oder Belarus abzufangen. Dies ist eine klare Bedrohung der Sicherheitspolitik.
Russland ist ein gefährlicher Akteur, auch ohne Atomwaffen. Das zeigt der Krieg in der Ukraine und die hybride Kriegsführung. Die nukleare Komponente ist etwas in den Hintergrund getreten, da die ständigen Drohungen an Wirkung verlieren. Russland hat kein Interesse am Einsatz von Atomwaffen. Wir dürfen uns aber nicht vor Angst verkriechen, sondern müssen unsere Fähigkeiten, unsere Resilienz und unsere Abschreckung aufbauen. Es gilt fähig zu bleiben.




