Dieses Video wurde am 21. Oktober 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Ein historischer Präzedenzfall erschüttert Frankreich: Nicolas Sarkozy hat seine Haftstrafe in Paris angetreten. Der ehemalige Präsident muss sich nun in einer 9 m² großen Zelle ohne Kontakt zur Außenwelt zurechtfinden. Ein beispielloser Moment für die französische Politik.
Nicolas Sarkozy ist der erste französische Ex-Staatschef seit dem Zweiten Weltkrieg, der tatsächlich ins Gefängnis muss. Verurteilt wegen illegaler Wahlkampffinanzierung, wird der 70-Jährige nun eine fünfjährige Haftstrafe verbüßen. Vor dem Antritt traf er noch Emmanuel Macron. Seine Anhänger organisierten eine Kundgebung, betonten aber die Unverhältnismäßigkeit des Urteils. Sarkozy bedankte sich bei seinen Unterstützern und betonte, sich nicht unterkriegen zu lassen, da Wahrheit und Unschuld triumphieren müssten.
Ein französisches Gericht hat entschieden, somit muss Sarkozy ins Gefängnis. Experten rechnen mit einer baldigen Freilassung, dennoch ein schwerer Schlag für den Ex-Präsidenten.
Im Gefängnis Santé erwartet Sarkozy eine spartanische Zelle mit Bett, Tisch, Stuhl, Kochplatte und Telefon. Gegen Aufpreis kann er einen Mini-Kühlschrank und einen Fernseher mieten. Aufgrund seiner früheren Tätigkeit als Innenminister wird Sarkozy in einem Hochsicherheitstrakt isoliert, um ihn vor anderen Häftlingen zu schützen. Seine Anwälte haben bereits einen Antrag auf Freilassung mit Fußfessel gestellt und einen Berufungsprozess angekündigt. Ab Weihnachten könnte er wieder zu Hause sein, so die Einschätzung von Experten.
Bei seiner Ankunft im Gefängnis wurde Sarkozy vom Direktor begrüßt und einer Leibesvisitation unterzogen. Er durfte nur wenige persönliche Gegenstände mitnehmen, darunter drei Bücher mit weichem Einband und einfache Kleidung. Luxusmarken und Hardcover-Bücher sind nicht erlaubt. Der Fall Sarkozy wirft ein Schlaglicht auf die französische Justiz und die Frage der Gleichbehandlung vor dem Gesetz. Die Entwicklungen werden weiterhin genau beobachtet.