Dieses Video wurde am 20. Oktober 2025 von BILD auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Nach der Stichwahl in Bad Freienwalde steht CDU-Bürgermeisterin Ulrike Heidemann vor einer Zerreißprobe. Wie geht sie mit dem Druck aus Berlin und der starken AfD vor Ort um? Die Antwort ist komplex.
Ulrike Heidemann gewann die Bürgermeisterwahl in Bad Freienwalde knapp gegen den AfD-Kandidaten. In der Stadtverordnetenversammlung stellt die AfD über 30% der Sitze, die CDU nur gut 20%. Heidemann steht vor der Herausforderung, mit der AfD zusammenzuarbeiten, um den Wählerwillen nicht zu ignorieren, während gleichzeitig aus Berlin die Ansage kommt, jegliche Kooperation mit der AfD zu unterlassen. Ein Dilemma, das Heidemann pragmatisch anzugehen versucht.
„Wenn die AfD unseren Argumenten folgt und dem in der Sache zustimmt, können wir da nichts weiter zu sagen. Wir werden aber nicht im Vorfeld mit denen kooperieren.“ Hier betont sie die Sachentscheidung.
Heidemann definiert Zusammenarbeit als gemeinsame Projekte, bei denen die Stimmen der AfD benötigt werden. Sie betont, dass die Auseinandersetzung mit der AfD ausschließlich im parlamentarischen Raum stattfindet. Trotz der Vorgaben von CDU-Chef Friedrich Merz, der jegliche Zusammenarbeit mit der AfD ablehnt, sieht Heidemann auf kommunaler Ebene Spielraum. Sie will die Wünsche und Sorgen aller Bürger, auch der AfD-Wähler, ernst nehmen und in ihre Politik einbeziehen.
Heidemann sieht ihre Hauptaufgabe darin, die Menschen wieder mehr abzuholen und in den Sachthemen zueinander zu bringen. Sie plädiert für eine offene, transparente und kommunikative Politik. Besonders wichtig sei es, den Unterschied zwischen kommunalpolitischen und bundespolitischen Themen zu betonen. Sie will den Bürgern erklären, warum die AfD keine demokratische Partei ist, und dabei sachlicher und neutraler vorgehen.
Auf die Frage, ob sie den Bundeskanzler konsultieren würde, wenn absehbar ist, dass sie mit der AfD zusammenstimmen wird, antwortet Heidemann entschieden: „werde ich die Sitzung nicht unterbrechen, um den Bundeskanzler anzurufen“. Sie verweist darauf, dass die AfD auch Themen wie Bildung und Teilhabe unterstützt, was außerhalb von Wahlen oft kritisiert wird. Heidemanns Ansatz zeigt, dass der Umgang mit der AfD auf kommunaler Ebene differenziert betrachtet werden muss.